Archiv der Kategorie: Jahr 2017

Verannstaltungen im Jahr 2017

Sommerfest 2017

Am 10. September 2017 fand auf dem Gelände der Adventgemeinde Kamenz unser alljährliches Sommerfest für Kinder von Geflüchteten und deren Familien statt, das mittlerweile zu einer respektierten und gut angenommenen Veranstaltungsreihe in Kamenz geworden ist. Hier versammelten sich Geflüchtete und Ortsansässige in entspannter Atmosphäre, feierten gemeinsam und begegneten sich mit gegenseitigem Respekt und Verständnis.

Die teilnehmenden Familien wurden gegen 13 Uhr an der Gemeinschaftsunterkunft in Kamenz mit dem Bus abgeholt und zum Gelände der Adventgemeinde gefahren. Der Bus hielt zudem unter anderem auch am Haltepunkt Macherstraße und Bahnhof, wo dezentral untergebrachte Familien zustiegen. Helfer und Unterstützer des Sommerfestes nahmen die rund 100 Kinder und deren Familienmitglieder aus verschiedenen Nationen am Veranstaltungsort in Empfang. Sie erwarteten viele verschiedene Stationen, die individuell genutzt werden konnten: darunter Kreativangebote wie Kinderschminken und Basteln, Spiele zur Förderung sensorischer und kognitiver Leistungen wie Topfschlagen und Memory, Sportangebote wie Fußball, Feldhockey und Kegeln, ein Gewinnspiel (Glücksrad), Geschicklichkeitsspiele sowie eine Hüpfburg. Für den kleinen und großen Hunger und Durst standen Kekse, Obst sowie Süßigkeiten und verschiedene Getränke bereit. Kinder und Jugendliche spielten und nutzten die verschiedenen Angebote. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich dabei Stationen wie das Glücksrad, die Hüpfburg, Basteln, Geschicklichkeitsspiele und Kegeln.
Ganz nebenbei lernten sich Flüchtlinge und Einheimische näher kennen und entdeckten dabei sowohl Gemeinsamkeiten als auch kulturelle Besonderheiten.
Da das Wetter zum Fest glücklicherweise angenehme Temperaturen und keinen Regen bereithielt, konnten alle Teilnehmer die gesamte Zeit auf der großzügigen Außenanlage genießen, wo gegen 14 Uhr auch die Trommelperformance die Zuschauer begeisterte. Dabei konnten die Eltern und viele weitere Zuschauer bestaunen, wie professionell die Teilnehmer des Trommelkurses mit den Instrumenten umzugehen wissen. Abschließend wurden die Festteilnehmer ab 17 Uhr mit dem Bus wieder in ihre Unterkünfte gefahren.
Im Endeffekt war es eine gelungene Veranstaltung, welche dazu beitrug, die Beziehungen zwischen vielen geflüchteten Familien und den teilnehmenden Einheimischen zu intensivieren und zu festigen.
Wir danken hiermit nochmals alle Helfern und Unterstützern und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Volleyballturnier im alten Stadtbad Kamenz

Bericht der Sächsischen Zeitung vom 20.07.2017

Schmetterbälle und Platzregen

Ein afghanisches Team siegte beim Integrationsbeachvolleyball im alten Stadtbad in Kamenz.

Kamenz. Bei der mit großem Aufwand vorbereiteten volleyballistischen Aktion am Sonnabend im Alten Stadtbad Kamenz wechselten sich Sonnenschein und Regen munter ab. Das interkulturelle Volleyballturnier war durch die Linksjugend in Kamenz monatelang vorbereitet worden. Von Hüpfburg bis Grillen war um das Turnier an alles gedacht. Ab 11 Uhr flogen dann auch die Bälle. In packenden Spielen auf hohem Niveau stellte sich das afghanische Team als Sieger heraus, gefolgt vom Team Spielfrei auf Platz 2 und dem Team Victory auf dem dritten Platz. Die sonnige Stimmung konnte sich jedoch leider nicht auf das Wetter übertragen, denn es setzte Platzregen ein. Das hielt die Sportler nicht vom Spielen ab, den Grill aber wohl vom Brennen. Dem engagierten Einsatz einiger Feuerexperten verdankten die Sportler schließlich ihre leckeren und wohlverdienten Grillwürste. Das von der Sächsischen Jugendstiftung geförderte und vom Haus der Begegnung unterstützte Turnier wird im nächsten Jahr sicher seine Fortsetzung erleben. (JD)

http://www.sz-online.de/nachrichten/schmetterbaelleund-platzregen-3730858.html

Das Team „Spielfrei“ wurde aus Mitglieder des Bündnis für Humanität und Toleranz und Flüchtlingen zusammen gestellt. Das Bündnis spielt regelmäßig mit Flüchtlingen Volleyball, Interessenten erhalten nähere Informationen unter buendniskamenz@gmx.de

 

Neujahrsgrüße

Liebe Bündnismitglieder, liebe Unterstützer,

als Sprecher wünsche ich allen Bündnismitgliedern alles Gute für das Jahr 2017, viel Kraft und Erfolg.

Im März 2017 besteht unser Bündnis seit 11 Jahren und darauf darf man dann auch mal ein wenig stolz sein. Galt unsere Aufmerksamkeit zunächst der direkten v. a. materiellen Hilfe für ankommende Asylbewerber und dem Aufbau des Netzwerkes, hat sich in den letzten Jahren die Arbeit vor allem der Integrationsarbeit gewidmet. Es sind ehrenamtliche Sprachkurse entstanden, wir haben bei der Jobsuche geholfen, bei der Wohnungssuche. Für Kinder wurde eine Hausaufgabenhilfe auf die Beine gestellt und Kontakte zu Sportvereinen wurden aufgebaut. Ein Trommelkurs und eine Schach-AG erfreuen sich bei Jugendlichen großer Beliebtheit.

Ein weiterer Meilenstein war die Gründung unseres Fördervereins „Willkommen in Kamenz e.V.“ im März vergangenen Jahres. Seitdem ist es möglich, Projekte zur Integration, Sprach- und Kulturmittlung sowie das ehrenamtliche Engagement finanziell zu unterstützen.

Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, der Stadt Kamenz, den Kirchengemeinden, dem Ausländeramt, Kulturschaffenden und außerschulischen Bildungseinrichtungen konnte nicht nur aufgebaut, sondern auch verstetigt werden. Seit zwei Jahren bauen wir ein Patensystem auf. Einheimische übernehmen eine direkte Patenschaft für alleinstehende Asylbewerber, Mütter mit Kindern oder ganze Familien. Unbegleitete Jugendliche wurden auch privat von Bündnismitgliedern aufgenommen.
Im Jahr 2017 werden neue Herausforderungen dazukommen. Die verstärkte Abschiebepraxis der Bundesregierung führt zu enormen emotionalen Belastungen. Manchen Asylbewerber sind seit Jahren in Deutschland, haben keine oder nur noch wenige Kontakte in der alten Heimat und sollen nun im Herkunftsland erneut wieder bei Null anfangen. Hinzu kommt die unsichere Situation in den angeblich sicheren Herkunfsstaaten wie z. B. Afghanistan.
Viele anerkannte Asylbewerber werden die Region kaum noch verlassen, weil die Residenzpflicht auch nach Anerkennung nur eine eingeschränkte Freizügigkeit gewährt. Das heißt für uns, dass wir unsere Tätigkeit beim Aufspüren von Ausbildungsplätzen, Praktika, überbetrieblichen Qualifizierungsmaßnahmen und Jobs intensivieren müssen. Hier wird es stark auf die bereits aufgebauten Kontakte zum Jobcenter und zur Arbeitsagentur ankommen. Aber auch der Kontakt zu Bildungseinrichtungen bedarf des weiteren Ausbaus. Die Menschen müssen in ihrem beruflichen und schulischen Weg dann begleitet werden.

In unserem Gründungsaufruf von 2006 hieß es:

Für Begegnung statt Abschiebung.
Für Dialog statt Ausgrenzung.
Für Gespräche statt Verachtung.
Für Zivilcourage statt Angst und Hass.

In diesem Sinne

Neujahrsgrüße
Richard Boes